Zu Beginn der Bauarbeiten habe ich mir vorgenommen, nach dem ersten Jahr ein kurzes Fazit zu schreiben, was den Energieverbrauch betrifft, denn natürlich wird oft in Frage gestellt ob sich die Investition in eine Dämmung lohnt.
Leider lässt sich die Frage in unserem Fall nur bedingt mit Zahlen belegen, weil sich durch den Nachwuchs auch das Heizverhalten komplett geändert hat.
Bis Ende März 2014 hatte ich die Heizung in der Heizperiode immer so eingestellt, dass sie morgens von 6 bis 8 Uhr und abends von 16 bis 23 Uhr auf 20°C heizt. Dazwischen war sie auf Nachtabsenkung, d.h.14°C, eingestellt.
Mit dieser Einstellung haben wird von Oktober 2011 bis September 2013 im Schnitt pro Monat 1.525 kWh Gas und 125 kWh Strom verbraucht.
Nach Fertigstellung der Dämmung, also ab April 2014 wurde die Einstellung dann so geändert, dass rund um die Uhr auf 20°C geheizt wurde.
Im Winter stellte ich einen deutlich gestiegenen Stromverbrauch fest und änderte die Einstellung Anfang Februar 2015 so ab, dass die Heizung zu jeder vollen Stunde für eine Viertelstunde auf 20°C heizt und in der folgenden Dreiviertelstunde auf Nachtabsenkung geht. Das hat vom Wohnkomfort keine Änderung ergeben, aber ca. 70 kWh pro Monat Strom gespart!
Mit diesen Einstellungen haben wir von Juni 2014 bis Mai 2015 im Schnitt pro Monat 975 kWh Gas und 200 kWh Strom verbraucht.
D.h. trotz des drastisch geänderten Heizverhaltens mit entsprechend höherem Wohnkomfort und dem zusätzlichen Mitbewohner wurde der Gas-Verbrauch um ca. 36% gesenkt.
Die Steigerung des Stromverbrauchs um 60% ist nicht nur der alten Heizungspumpe geschuldet, sonder auch der Tatsache, dass in einem Haushalt mit Baby/Kleinkind z.B. Waschmaschine und Trockner deutlich häufiger laufen.Bei den aktuellen Preisen für Gas und Strom sparen wir im Vergleich zu den Vorjahren lediglich 14€ pro Monat. Das ist natürlich sehr wenig wenn man die getätigten Investitionen betrachtet, beinhaltet aber weder den gesteigerten Wohnkomfort noch das geänderte Nutzungsverhalten.
Finanziell lohnt sich die Dämmung bei uns also nur auf sehr lange Sicht und durch die Wertsteigerung der Immobilie.